Kosten pro Tag:
Wenig bis keine, häufig wird für Kost und Logis gearbeitet.
Vorbereitungszeit:
Einige Wochen. Recherche der verschiedenen Organisationen und anschließende Bewerbung.
Manche Projekte sind sehr beliebt und müssen Monate im Voraus angefragt werden, bei anderen ist ein „Last Minute“ Einsatz möglich.
Benötigte Fähigkeiten:
Je nach Projekt sehr verschieden. Häufig gebraucht wird aber vor allem Einsatzbereitschaft und Lernwilligkeit.
Viele von uns haben den Wunsch, anderen Menschen etwas zurück zu geben.
Wir sind extrem privilegiert geboren worden und in der Lage, das Leben anderer positiv zu beeinflussen indem wir ihnen unsere Zeit und Energie schenken.
Genau das ist das Prinzip der Freiwilligenarbeit.
Was habe ich davon?
Du gibst etwas von seiner Zeit und Fähigkeiten um das Projekt anderer voranzubringen. Im Gegenzug bekommst du in der Regel tolle Erlebnisse, neue Freunde, lernst neue Fähigkeiten und erhälst kostenlose Unterkunft und Verpflegung.
So ist es möglich, sehr intensiv und dennoch günstig zu reisen.
Da die Projekte meistens in kleineren Orten abseits des Massentourismus mit Locals stattfinden, kann das Land auf eine ganz andere Art und Weise kennengelernt werden.
Wie lange und wie viel muss ich arbeiten?
Für die typische „Urlaubsfreiwilligenarbeit“ würde ich dir eine Dauer von mindestens einer Woche empfehlen, aber je länger, desto mehr wirst du mitnehmen und desto mehr werden andere profitieren.
Dabei solltest du dich nicht auf eine Arbeitszeit von mehr als 20 – 25 Stunden pro Woche einlassen. Es sollte noch genug Zeit übrig sein, um die Umgebung zu erkunden und deine Freizeit zu genießen.
Bei professionellen Organisationen werden auch Freiwillige für mindestens 6 Monate gesucht.
Für ein Projekt entscheiden
Kinder im ländlichen Nepal bespaßen? Einer Berberfamilie auf ihrer Farm in den Bergen von Marokko helfen? Mönchen in Laos Englischunterricht geben? Oder an der Rezeption eines Hostels in Sydney arbeiten?
Die Möglichkeiten für Freiwilligenarbeit sind riesig! Da kann man sich schon mal leicht überfordert fühlen. Nicht nur, dass man sich für ein Projekt entscheiden muss, auch das Land und die Region muss abgewogen werden.
Du solltest dir genau überlegen, welche Fähigkeiten du hast und wie du sie einbringen könntest.
– Hast du Lust auf Ruhe und Natur pur oder möchtest du dich ins quirlige Großstadt Leben stürzen?
– Möchtest du mit vielen anderen Freiwilligen zusammenarbeiten oder das authentische Erlebnis allein mit einer einheimischen Familie?
Auch solltest du mit den Organisatoren im Vorfeld genau abklären, was dich vor Ort erwartet. Bei vielen Projekten ist der Lebensstandard eher rustikal, wenn du es komfortabel magst, sollte das im Vorfeld klar sein.
Für eine Organisation entscheiden
Über 1,6 Millionen Ergebnisse für Freiwilligenarbeit schlägt Google vor. Da verliert man schon mal leicht den Überblick.
Man stößt bei der Recherche auf ein buntes Durcheinander von gemeinnützigen Organisationen, Programmen und kommerziellen Agenturen.
Kommerzielle Agenturen
Was direkt auffällt ist, dass viele kommerzielle Organisationen wie Travelworks oder Praktikawelten viel Geld für Volunteering nehmen.
Preise um die 1500 Euro für 4 Wochen sind keine Seltenheit. Die Reisekosten kommen da noch hinzu.
Wie kommen diese Kosten zustande? Schließlich gibt man ja schon seine Arbeitskraft und soll dann noch dafür zahlen?
Laut Praktikawelten entstehen 70% der Kosten im Zielland für Unterkunft, Verpflegung und Sprachkurse. Aber auch in Deutschland verschlingt Miete für Büros, Mitarbeiter und Marketing viel Geld.
Dafür bekommen die Projekte Qualitätschecks, es gibt eine 24h Notfallnummer und du kannst persönliche Beratung in Anspruch nehmen oder Unterstützung zur Reisevorbereitung erhalten.
Es eignet sich also vor allem für Menschen, die noch etwas unsicher sind und sich mit einer Agentur im Rücken wohler fühlen.
Ob dir das den Preis wert ist, musst du für dich entscheiden.
Öffentlich geförderte Freiwilligendienste
Die Teilnahme selbst kostet nichts, allerdings muss manchmal ein Spendenkreis gegründet werden. Auch die Bewerbungsverfahren sind intensiv. Da es nur eine begrenzte Anzahl von Einsatzstellen gibt, kommen angehende Freiwillige um ein ausführliches Bewerbungsverfahren nicht herum.
Hierbei geht es eher um langfristige Entwicklungsarbeit von bis zu 12 Monaten.
Folgende Organisationen bieten dies an:
- weltwärts
- Internationaler Jugendfreiwilligendienst (IJFD)
- Europäischer Freiwilligendienst (EFD)
- kulturweit
- Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) im Ausland
- Anderer Dienst im Ausland (ADiA)
Individuelles Volunteering
Eine tolle Möglichkeit, günstig und flexibel Freiwilligenarbeit zu leisten.
Die privaten Organisationen und Familien stellen ihre Projekte online um sich direkt mit Freiwilligen zu verbinden. Du kannst dich also direkt bei den Projekten vorstellen, ohne einen „Mittelsmann“ zu haben.
Das setzt natürlich ein recht hohes Maß an Selbstständigkeit voraus, da alles selbst organisiert werden muss.
Dafür bekommst du aber einige Vorteile:
– Du sparst Geld, da alle Projekte kostenlos und für freie Kost und Logis sind.
– Du sparst Zeit, da kein langes Bewerbungsverfahren und Wartezeit nötig sind. Oft suchen Projekte „Last Minute“ nach Freiwilligen, sodass du theoretisch nächste Woche anfangen könntest.
– Du bist flexibel und kannst im Vorfeld alles persönlich mit den Veranstaltern abklären.
– Du kannst dir im Vorfeld die Bewertungen anderer Freiwilliger durchlesen, um einen Einblick in die Arbeit zu bekommen.
Folgende Seiten kann ich dir für die Suche nach Projekten empfehlen:
- http://Workaway.info
Kostet 25 Euro im Jahr, aber hat eine tolle Auswahl an privaten Projekten mit Bewertungen. - http://helpx.net
Kostenlos und riesige Auswahl. Dafür nicht ganz so liebevoll gestaltet.
Ich hoffe, du hast nun etwas mehr Überblick über deine Optionen zur Freiwilligenarbeit.
Es ist ganz sicher ein einzigartiges Erlebnis, das deinen Blick auf die Welt verändern kann.